Nachtschattengewächse (Solanaceae) – eine Pflanzengruppe, zu der Tomaten, Kartoffeln, Auberginen und Paprika gehören – enthalten natürliche Verbindungen namens Glykoalkaloide (wie Solanin und Tomatin), die in hohen Konzentrationen giftig sein oder bei empfindlichen Personen Reaktionen hervorrufen können. Der maßvolle Verzehr reifer Tomaten ist für die Allgemeinbevölkerung unbedenklich und Teil einer ausgewogenen Ernährung. Bei bestimmten Erkrankungen wie Schuppenflechte, Arthritis oder anderen entzündlichen Erkrankungen berichten einige Patienten jedoch von einer Besserung durch die vorübergehende Reduzierung oder den Verzicht auf diese Lebensmittel.
Empfehlungen:
1. Allgemeinbevölkerung: Reife rote Tomaten können ohne bekannte Risiken täglich verzehrt werden, da ihr Tomatengehalt sehr gering ist (0,3–6 mg/kg).
2. Vermeiden Sie unreife grüne Tomaten: Sie können bis zu 500 mg/kg Tomatin enthalten; ein häufiger Verzehr ist insbesondere für empfindliche Personen nicht ratsam.
3. Kartoffeln: Essen Sie gut gelagerte Kartoffeln, die nicht grün, ohne Keime und vorzugsweise geschält sind; entsorgen Sie sie, wenn sie bitter schmecken.
4. Menschen mit Schuppenflechte oder Autoimmunerkrankungen: Erwägen Sie eine 3- bis 4-wöchige Eliminationsdiät ohne Nachtschattengewächse, gefolgt von einer schrittweisen Wiedereinführung, um Veränderungen der Symptome zu beurteilen.
5. Professionelle Überwachung: Jede längere Einschränkung sollte von einem Arzt oder Ernährungsberater überwacht werden, um Nährstoffmängel zu vermeiden.
Hinweis: Dieser Inhalt basiert auf Bewertungen und Daten zur Lebensmittelsicherheit sowie Studien und Berichten zum Thema Nachtschattengewächse und Gesundheit. Er ersetzt keinen medizinischen Rat.
Zitierte Quellen:
1) Health Canada. *Glycoalkaloide in Lebensmitteln*. Kanadische Regierung. Verfügbar unter: https://www.canada.ca/en/health-canada/services/food-nutrition/reports-publications/food-safety/glycoalkaloids-foods.html
2) Friedman M. *Tomatin- und Tomatidingehalt in Tomaten und Tomatenprodukten*. Journal of Agricultural and Food Chemistry, 2009. https://doi.org/10.1021/jf900312x
3) Nationale Psoriasis-Stiftung. *Ernährungsverhalten und Psoriasis: Von Patienten berichtete Ergebnisse*. J Am Acad Dermatol, 2017;76(3):618–621. https://doi.org/10.1016/j.jaad.2016.10.019
4) EFSA-Gremium für Kontaminanten in der Lebensmittelkette (CONTAM). *Wissenschaftliches Gutachten zu Glykoalkaloiden in Lebens- und Futtermitteln*. EFSA Journal, 2020;18(8):6222. https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.2903/j.efsa.2020.6222