Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO), des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), der International Diabetes Federation (IDF) und der World Obesity Federation (WOF) ermöglichen den Vergleich zweier Ketten mit sehr unterschiedlichen globalen Auswirkungen: die einer Ernährung mit hohem Zucker- und raffinierten Kohlenhydratanteil und die des Konsums illegaler Drogen wie Kokain.
Nichtübertragbare Krankheiten (NCDs) sind weltweit für den Großteil der vermeidbaren Todesfälle verantwortlich. Im Jahr 2021 starben mehr als 43 Millionen Menschen an diesen Ursachen. Zu den entscheidenden Faktoren zählen ungesunde Ernährungsgewohnheiten – einschließlich des übermäßigen Konsums von freiem Zucker –, die das Risiko für Fettleibigkeit, Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes deutlich erhöhen. Diese Erkrankungen verursachen hohe Gesundheitskosten und Produktivitätsverluste.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Krankheiten sind offensichtlich. Die IDF schätzt, dass Diabetes im Jahr 2024 weltweit Gesundheitsausgaben in Höhe von rund 1,015 Billionen US-Dollar erfordern wird, was etwa 12 % der weltweiten Gesundheitsausgaben entspricht. Die World Obesity Federation prognostiziert, dass die wirtschaftlichen Kosten von Übergewicht und Fettleibigkeit bis 2035 jährlich 4,32 Billionen US-Dollar übersteigen werden, was 3 % des globalen BIP entspricht. Diese Zahlen zeigen, dass das Problem des übermäßigen Zuckerkonsums systemischen Ausmaßes ist.

Zum Vergleich: Der Konsum psychoaktiver Drogen ist laut WHO jährlich mit etwa 0,6 Millionen Todesfällen verbunden, wobei Opioide die größte Belastung darstellen. Der Anteil des Kokainkonsums ist geringer und variiert je nach Region. Das UNODC schätzt, dass im Jahr 2023 etwa 25 Millionen Menschen problematische Kokainkonsumenten waren – ein Markt, der ein historisches Niveau erreicht hat. Obwohl der soziale und sicherheitspolitische Schaden hoch ist, ist das gesundheitliche Ausmaß geringer als bei ernährungsbedingten nichtübertragbaren Krankheiten.
Zu den wirksamen Strategien gegen Zucker zählen Steuern auf zuckerhaltige Getränke, sichtbare Warnhinweise auf Verpackungen und Beschränkungen der an Kinder gerichteten Werbung. Diese Maßnahmen reduzieren nachweislich den Konsum und generieren finanzielle Mittel für Prävention und Behandlung. Im Drogenbereich empfehlen internationale Organisationen, der öffentlichen Gesundheit, der Schadensminimierung und der alternativen Entwicklung in den Produktionsregionen Priorität einzuräumen, ergänzt durch gezielte Sicherheitsmaßnahmen.
Die Schlussfolgerung ist eindeutig: Die Belastung durch eine Ernährung mit hohem Zucker- und Kohlenhydratanteil ist in Bezug auf Gesundheit und Gesundheitskosten um ein Vielfaches höher als die durch illegalen Drogenkonsum. Die Koka- und Kokainkette verursacht jedoch spezifische Sicherheits- und Regierungsrisiken und stellt daher ein besonderes Problem dar. Beide Phänomene erfordern eine differenzierte, evidenzbasierte Politik mit einem umfassenden Ansatz.
Zitierte Quellen: - WHO – Faktenblatt zu nichtübertragbaren Krankheiten: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/noncommunicable-diseases - WHO – Empfehlungen zum Umgang mit Zucker: https://www.who.int/publications/i/item/9789241549028 - PAHO/WHO – Nichtübertragbare Krankheiten (regionale Zusammenfassung): https://www.paho.org/en/topics/noncommunicable-diseases - IDF – Diabetesatlas (Gesundheitsausgaben 2024): https://diabetesatlas.org/ - Welt-Adipositas-Föderation – Welt-Adipositas-Atlas: https://data.worldobesity.org/publications/WOF-Obesity-Atlas-V5.pdf - WHO – Alkohol- und Drogenhinweis 2024: https://www.who.int/news/item/25-06-2024-over-3-million-annual-deaths-due-to-alcohol-and-drug-use-majority-among-men - UNODC – Weltdrogenbericht 2024: https://www.unodc.org/unodc/data-and-analysis/world-drug-report-2024.html