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Schweiz: Hohe Millionärsdichte und moderate Einkommensungleichheit

2025-09-16·Suiza·LedeLab

Der UBS Global Wealth Report 2025 bestätigt, dass die Schweiz – zusammen mit Luxemburg – unter den 56 analysierten Märkten die höchste Dichte an Dollar-Millionären aufweist. Das Dokument weist ausdrücklich darauf hin, dass der höchste Anteil an Millionären pro Erwachsenem „erneut“ in der Schweiz und in Luxemburg zu verzeichnen ist. Im Jahr 2024 lag die Schweiz bei dieser Kennzahl erneut knapp vor Luxemburg. Seriöse Quellen zeigen jedoch nicht „ein Millionär pro fünf Einwohner“. UBS und die Finanzmedien, die den Bericht zusammenfassen, sprechen von „mehr als einem von sieben Erwachsenen“ als Referenzwert für die Schweiz (d. h. etwas über 14 % der Erwachsenen, nicht 20 % der Gesamtbevölkerung). Dies ist ein sehr hoher Anteil, aber niedriger als „einer von fünf Einwohnern“, und zudem bezieht sich der korrekte Vergleich auf Erwachsene (nicht auf die Gesamtbevölkerung).

In Bezug auf das verfügbare Äquivalenzeinkommen meldet das Bundesamt für Statistik (BFS), dass der Gini-Koeffizient der Schweiz im Jahr 2023 bei 31,5 lag (ohne fiktive Wohneinkommen). Mit diesem Wert liegt die Schweiz innerhalb der OECD im Bereich der moderaten Ungleichheit. Dieselben offiziellen Statistiken zeigen zudem, dass 10 % der Einwohner im Jahr 2023 über ein verfügbares Äquivalenzeinkommen von weniger als 26.086 Schweizer Franken pro Jahr verfügten, was trotz der hohen Durchschnittswerte zur Messung der niedrigen Einkommensbasis im Land beiträgt.

Laut BFS lag die Einkommensarmutsquote im Jahr 2023 bei 8,1 % (Einkommen 2022), was rund 708.000 Personen entspricht. Von Armut sind vor allem Alleinerziehende, Arbeitslose und Geringqualifizierte betroffen. Gleichzeitig weist die Schweiz im europäischen Vergleich ein hohes mittleres Einkommensniveau auf: Das BFS schätzt das verfügbare mittlere Einkommen für 2023 auf 28.247 Schweizer Franken (harmonisierte Methodik). Diese Zahl untermauert die Diagnose eines hohen Lebensstandards für die Mehrheit, auch wenn vereinzelt Schwachstellen bestehen bleiben. Die Schweizer Medien fassen diese Trends wie folgt zusammen: ein sehr wohlhabendes Land, eine stabile Armutsquote von rund 8 % und starke Unterschiede zwischen den soziodemografischen Gruppen.

Mehrere Säulen der öffentlichen Politik und Wirtschaftsstruktur tragen zur Erklärung dieses Phänomens bei: das dreisäulige Rentensystem (staatliche AHV, obligatorische berufliche Vorsorge und private Ersparnisse). Die ersten beiden Säulen sind obligatorisch und zielen darauf ab, zunächst den Lebensunterhalt zu sichern und dann den Lebensstandard im Alter aufrechtzuerhalten. Dieses System stabilisiert das Einkommen über den gesamten Lebenszyklus und verringert Ungleichheiten im Alter. Darüber hinaus erleichtern die duale Berufsausbildung und eine starke Verknüpfung von Bildung und Beschäftigung einen schnellen Übergang in qualifizierte Beschäftigung und relativ hohe Löhne von klein auf. Hinzu kommt eine offene, spezialisierte und diversifizierte Wirtschaft (Finanzen, Pharmazeutika, Präzisionsmaschinen, Luxusgüter) mit hohen Löhnen und einer hohen Produktivität, die das durchschnittliche verfügbare Einkommen erhöhen und eine Steuerbasis zur Finanzierung sozialer Sicherheitsnetze gewährleisten.

Die hohe Millionärsdichte geht mit einer im internationalen Vergleich begrenzten Einkommensungleichheit einher. Dies deutet darauf hin, dass die Verteilung des jährlich verfügbaren Einkommens – das den Lebensstil bestimmt – trotz der starken Vermögenskonzentration nach Steuern und Transfers relativ konstant bleibt. Der Kontrast zwischen Vermögenskonzentration und moderatem Gini-Koeffizienten des Einkommens ist ein Muster, das auch in der internationalen Literatur bekannt ist: Die Vermögensungleichheit ist tendenziell deutlich größer als die Einkommensungleichheit.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aussage „ein Millionär pro fünf Einwohner“ nicht den aktuellsten und zuverlässigsten Zahlen entspricht: Die korrekte Angabe lautet „mehr als jeder siebte Erwachsene“ mit einem Vermögen von mindestens einer Million Dollar. Dennoch bleibt die Schweiz weltweit führend bei der Millionärsdichte. Was die Einkommen betrifft, weist die Schweiz eine moderate Ungleichheit (Gini-Koeffizient 31,5 im Jahr 2023), im internationalen Vergleich niedrige Armutsquoten (8,1 %) und hohe Medianeinkommen auf, die der Mehrheit einen angemessenen Lebensstil ermöglichen, auch wenn es weiterhin schutzbedürftige Gruppen gibt. Zu den strukturellen Faktoren zählen das obligatorische dreisäulige Rentensystem, die duale Berufsausbildung und eine hochproduktive, gut bezahlte Produktionsstruktur, die zusammen die Einkommensungleichheit eindämmen und das soziale Mindestniveau erhöhen.

Zitierte Quellen:

UBS – Global Wealth Report 2025: https://www.ubs.com/global/en/family-office-uhnw/reports/global-wealth-report.html

Bundesamt für Statistik (BFS) – Einkommens- und Armutsstatistik: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistik/wirtschaftliche-soziale-lage-bevolkerung/einkommen-konsum-vermoegen/einkommensaequivalenz-aequivalent.html


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